Die Sonne leckt das Grau von den Fassaden
und ihre Zunge kitzelt deinen Mund.
Dein Lächeln ist mein Ariadnefaden.
Ich möchte wie ein Spatz in Pfützen baden
und folg dir wie ein nasser Vorstadthund.

Denn unten am Fuß des Montmartre,
an den Stufen zum Sacre-Cœur,
dreht sich ein altes Karussell,
drehn sich die Zeiger der Uhr zu schnell,
dreht mich der Wein, petite fleur.

Ich wünschte, daß es meine Zunge wäre,
die dich berührn darf zwischen Hals und Ohr.
Ich bin ein Emigrant und du die Fähre,
mit der ich ausfahr und nicht wiederkehre,
wenn sie zurückkommt durch das Hafentor.

Denn unten am Fuß des Montmartre…

Die Sonne schläft im Schatten deiner Lider,
damit kein Taugenichts sie stehlen kann.
Die Spatzen putzen emsig ihr Gefieder.
Ich finde mich in einer Pfütze wieder
und sehe mich sehr undurchsichtig an.

Denn unten am Fuß des Montmartre…

Text: Henry-Martin Klemt

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